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Eierlegende Wollmilchsau (eWMS)

Unser Maskottchen – nicht ohne Grund!

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Die eierlegende Wollmilchsau (eWMS) steht für die unrealistische Kombination von Anforderungen. Hauptsächlich die Erwartungen an Mitarbeitende in Stellenbeschreibungen werden mit dieser bildhaften Kreatur in Verbindung gebracht. Lesen Sie, wo sie auch noch zu finden ist, warum gerade sie unser Maskottchen ist und wie man sich von ihren Nachteilen befreit.

Seit vielen Jahren kümmern wir uns um den Faktor Mensch im Unternehmen – als Führungskräfte, Unternehmer, Berater oder Eignungsdiagnostiker mit unserem eigenen Online-Assessment ValueProfilePlus. Auch wenn jedes Projekt, jeder Kunde, jeder Stakeholder und jede Herausforderung individuell ist, so gibt es doch wiederkehrende Auffälligkeiten. Eine dieser Auffälligkeiten ist der unprofessionelle, oftmals sogar schädliche, Umgang mit Anforderungen. Dies findet sich in nahezu allen Beschaffungsprozessen, jedoch besonders grotesk in der Personalarbeit. Deshalb haben wir die eierlegende Wollmilchsau (eWMS) zu unserem Maskottchen auserkoren ... sie verfolgt uns auf Schritt und Tritt.

Was ist eine eierlegende Wollmilchsau (Beispiel)?

Wer kennt ihn nicht, den perfekten Wunschkandidaten (w/m/d/*/allgen & Alter: egal & Rasse: egal & Herkunft: egal & Religion und Weltanschauung: egal & Behinderung: egal ... natürlich AGG konform!):

  • < 30 Jahre alt
  • > 10 Jahre einschlägige Berufserfahrung
  • mindestens zwei Doktortitel
  • umzugs- und reisebereit
  • altruistisch, aber nach Erfolg strebend
  • durchsetzungsstark, jedoch integrativ

... und das ganze zum Mindestlohn, bei 20 Tagen gesetzlichem Urlaub, bitte!

Kurz gesagt: die eierlegende Wollmilchsau (eWMS). Ja, zugegeben, das ist jetzt schon plakativ formuliert. Aber ganz so weit weg liegt das nicht, wenn man so manche Stellenausschreibung liest.

Wer nun meint, das sei zu sehr übertrieben, dem sei gesagt, dass wir in unserer Arbeit als Personalberater und Führungskräfteentwickler genau mit diesem Thema die meiste Weiterbildung leisten müssen. Es sind jedoch nicht nur Vorgesetzte, die diesen Fehler regelrecht 'pflegen'. Auch die Belegschaft fordert die eierlegende Wollmilchsau (eWMS) als Chef. Er/sie soll immer die passende Lösung aus dem Ärmel schütteln, wenn man selbst nicht weiterweiß. Außerdem soll der Chef alles besser können als seine Fachkräfte, um es vormachen zu können – wieso ist er denn sonst Chef? Zusätzlich sind natürlich auch belastbare Skills über die fachliche Qualifikation hinaus, wie Empathie, Wertschätzung, Respekt und "für das Team einstehen" – bei gleichzeitig erfolgreichem Umsetzen der Unternehmensziele zur Arbeitsplatzsicherung versteht sich von selbst.

Das Thema, von anderen immer mehr oder sogar alles (Unmögliche) zu verlangen, ist also keine Stilblüte in einzelnen Bereichen, sondern ein flächendeckendes Problem.

Was ist die Folge, wenn man sich die eierlegende Wollmilchsau wünscht?

Enttäuschung und Frustration sind das traurige Ergebnis! Da es diese überirdischen Superstars nicht gibt, werden bei jedem Bewerbungseingang und in jedem Beurteilungsgespräch mehr Haare in der Suppe gefunden als einem lieb ist. Niemand wird diesen Anforderungen gerecht. Ständig rennt man einem falschen Ideal nach, anstelle realistisch erfolgreich zu werden. Es entsteht eine fatal falsche Fokussierung auf den Mangel.

Im Produktmanagement, der Entwicklung und vielen anderen Bereichen wird professionelles Requirement-Engineering / Anforderungsmanagement betrieben – warum nicht beim Faktor Mensch im Unternehmen? Dabei sind Menschen trotz aller Automatisierung und Digitalisierung der größte (Miss-)Erfolgsfaktor der meisten Unternehmen.

Es gibt auch einen trügerischen Vorteil

Wer einfach alles fordert, muss weniger denken und arbeiten. Dieser Vorteil besteht jedoch nur aus der egoistischen Perspektive des "Anforderers". Dass es vermeintlich einfacher und besser ist, zuerst alles zu wünschen, um dann aus einer unspezifischen Basis auszuwählen, ist ein Trugschluss. Ob das ein guter Stil ist, überlasse ich nun gerne Ihrer Beurteilung.

Wie heißt eine Weisheit so schön:
Qualität wird am Anfang geschaffen und am Ende gemessen!

Basierend auf dem allgemein gültigen EVA-Prinzip (Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe) führen falsche oder keine Anforderungen zu genauso falschen oder keinen Ergebnissen. Die Ausgabe kann nicht besser sein als die Eingabe – oder mit etwas plakativeren Worten: "shit-in = shit-out". Man beschäftigt sich also mit Dingen, die am Ende nichts bringen. Die Arbeit wird nur nach hinten verlagert und multipliziert.


Die eWMS von HR24.expert ist etwas ganz Besonderes:
Neben den üblichen Qualifikationen kann sie auch noch pfeifen, legt goldene Eier und ist mit einem Orden ausgezeichnet.
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Wie kann man diesen Fehler vermeiden?

Indem man methodisch vorgeht und sich von Beginn an ein wenig Mühe gibt. Die Meisten wissen, was sie nicht wollen – die Wenigsten, was sie benötigen. Diese Erkenntnis ist die Basis für die eierlegende Wollmilchsau. Warum also nicht das Übel an der Wurzel packen? Definieren Sie also Ihre Anforderungen und Erwartungen, bevor Sie etwas beurteilen oder auswählen. Nach ein bisschen Übung werden Sie feststellen, wie viel Zeit Sie sich durch klare Entscheidungsfindung sparen und zusätzlich Ihr Auftreten an Sicherheit gewinnt. Dabei müssen Sie nicht auf ewig an Ihren ersten Definitionen festhalten. Sie können diese iterativ reifen lassen. Das Ziel sollte sein, mindestens zwei Drittel im Vorfeld gesichert zu wissen, um dann im Laufe des Prozesses hinzuzulernen und nachzujustieren.

Fachliche Anforderungen

Bezogen auf die Personalarbeit ist es generell einfacher, die fachlichen Anforderungen zu definieren, denn Fachleute wissen, auf was es bei der Stelle ankommt. Dennoch beginnt hier die Falle des 'wünsch Dir was' und der Weg zur eierlegenden Wollmilchsau ist schnell eingeschlagen. Es empfiehlt sich drei Kategorien zu bilden:

  • unbedingt erforderlich / must have (max. 3)
  • gewünscht, von Vorteil / should have (max. 2)
  • nicht benötigt, störend / shouldn't have (max. 1)

Die Angabe in Klammern (max. X) bezieht sich auf die Anzahl Kriterien, die Sie jeweils definieren sollten. Damit fokussieren Sie sich auf das Wesentliche. Bilden Sie auch keine Aufzählungen oder Bandwurmsätze. Alles Weitere wird zu eng, um im heutigen Arbeitskräftemangel erfolgreich zu werden. Schul- und Ausbildung sowie Studium sollten nur dann gefordert werden, wenn sie noch relevanten Einfluss auf die Arbeitsergebnisse haben. Wenn Erfahrung gefordert ist, sind zu alte Noten hinfällig. Da Wissen ohnehin aktuell gehalten werden muss, sollte lieber überlegt werden, ob eine Weiterbildung lösungsorientierter und wirtschaftlicher, als eine Ablehnung ist. Diese in ein Onboarding-Konzept zu integrieren, motiviert Bewerbende und fördert gleichzeitig das Employer-Branding.

Überfachliche Anforderungen

Schwieriger wird es bei den Anforderungsdefinitionen an den Menschen. Hier fehlt meist das Wissen und die Methode, wie man Anforderungen SMART (spezifisch, messbar, ausführbar, realistisch und terminiert) beschreibt. Die gängigen Begriffe sind zu ungenau und unterliegen einer großen Unschärfe durch die subjektive Interpretation. Ein Paradebeispiel ist 'Empathie'. Definitionsgemäß ist Empathie das Erkennen der Gefühle anderer. Umgangssprachlich wird jedoch überwiegend darunter verstanden, dass jemand Rücksicht auf die Gefühle anderer nimmt, also einfühlsam, voller Mitgefühl ist. Dabei gibt es viele, die die Gefühle zwar treffsicher erkennen, jedoch nicht sichtbar darauf reagieren.

Der Königsweg

Beste Ergebnisse erzielt unserer Meinung nach ValueProfilePlus, mit seinen Methoden und Tools. Am vorherigen Beispiel der Empathie ist leicht zu erkennen, wie die 2D©-Darstellung solche Perspektiven einfach löst. Das Wertemodell bildet sowohl den methodischen Rahmen, wie die Basis für die Messbarkeit und das Matching. Lesen Sie hierzu auch die Informationen unter Einsatzfelder > Anforderungsmanagement und/oder schauen Sie sich das unten verlinkte kostenlose On-Demand Webinar BestFit Management an. Als HR24.expert beraten wir Sie mit unseren Professional Services auch gerne, wie Ihre individuelle Lösung aussehen kann und wo Ihre Prozesse Optimierungspotenzial bieten.

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